Erschöpft, lustlos, nichts geht mehr richtig gut und man kommt trotzdem nicht raus aus dem Hamsterrad: Symptome des Burnout. Therapeutisch optimal wirksam ist eine Kombination aus beruhigenden und stärkenden Maßnahmen und einer lösungsorientierten Anleitung zur Verhaltensänderung.
Das Burnout-Syndrom, also Ausgebranntsein, ist eine Erkrankung, die von vielen Betroffenen lange nicht als solche erkannt wird. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch zunehmende emotionale und körperliche Erschöpfung.
Plötzlich fallen auch kleine Aufgaben schwer, man ist schnell erschöpft und kaum noch belastbar. Oft fühlen sich die Patienten innerlich leer und ausgelaugt und leiden unter Gefühlen der Ohnmacht und Sinnlosigkeit, die sich bis zur Verzweiflung und völligen Hoffnungslosigkeit steigern können und manchmal in eine schwere Depression münden.
Andere Betroffene reagieren eher mit Gereiztheit, Ungeduld und starken Stimmungs-schwankungen. Soziale Kontakte werden weniger, Freundschaften nicht mehr gepflegt, man zieht sich mehr und mehr zurück.
Unter der Erschöpfung und Lustlosigkeit leiden auch ausgleichende Freizeitaktivitäten. Hobbys und sportliche Aktivitäten werden vernachlässigt, Erholung findet kaum noch statt. Auch der Schlaf, normalerweise der effektivste tägliche Erholungsfaktor, ist häufig gestört, wodurch die Situation weiter drastisch verschlechtert wird.
Es resultieren mangelnde Konzentrationsfähigkeit und erste Gedächtnislücken, im beruflichen Umfeld nehmen Gefühle der Überforderung und des ständig drohenden Versagens überhand und eine ständige Angst, den Anforderung des Berufs nicht mehr gewachsen zu sein. Gleichzeitig kommt es zu einem Verlust an Kreativität, Entscheidungsfähigkeit und Motivation, das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten verschlechtert sich. Hier und auch im privaten Bereich findet eine zunehmende Distanzierung gegenüber anderen statt.
Oft begegnen die Betroffenen der nachlassenden beruflichen Effektivität mit einem übersteigertem Arbeitsaufwand, was die Situation weiter verschärft. Auch der Versuch, der massiven psychischen Belastung mit überhöhtem Alkoholkonsum oder durch die Einnahme von Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln zu entkommen, führt in die Sackgasse.
Die körperlichen Symptome des Burnout können vielfältiger Natur sein und reichen von Verspannungen und Kopfschmerzen über Magen- und Verdauungsprobleme bis zu Hautkrankheiten, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen.
Die zum Burnout-Syndrom führenden Ursachen sind zwar individuell durchaus unterschiedlich, es zeigen sich aber immer wieder typische Muster, bei denen äußere Umstände wie hohe Arbeitsbelastung, finanzieller Druck oder familiäre Probleme gepaart sind mit perfektionistischen Tendenzen, dem Festhalten an bestimmten Verhaltensnormen oder behindernden Glaubenssätzen und Überzeugungen. Weitere typische Stressverstärker sind Probleme mit Kollegen oder Mobbing. Schließlich werden viele auch durch Zukunftsängste in die Krankheit getrieben.
Auch übergroßer Ehrgeiz führt häufig in den Burnout: Der klassische Workaholic schuftet von früh bis spät im Beruf und betreibt auch seine Freizeitaktivitäten geradezu fanatisch. Ausdauerwille und Disziplin lassen keine Pausen zu; Nichtstun, Erholung und Auftanken werden geradezu verachtet.
Die Therapie des Burnout-Syndroms gehört in ärztliche Hand und ruht in dieser Praxis auf vier Säulen:
Schonung
In sehr schweren Fällen ist die Einweisung in eine stationäre Einrichtung notwendig. Oft genügt jedoch eine berufliche Auszeit etwa in Form einer längeren Krankmeldung. In besonderen Fällen kann eine Schonung auch erreicht werden, während der Patient noch im beruflichen Umfeld oder einer auslösenden privaten Situation verbleibt. Die Einsicht in die absolute Notwendigkeit einer Schonung der noch verbliebenen Ressourcen ist die Voraussetzung jeder weiteren Intervention. Unter anderem werden die Patienten angeleitet, effektive Erholungsphasen in den Tagesablauf und in die längerfristige Planung einzufügen.
Beruhigung
Hier kommt es darauf an, psychische Reaktionen wie Ängste, Unruhe, Hektik, Zorn oder übertriebene Besorgnis zunächst zu dämpfen, zu reduzieren und schließlich überflüssig zu machen. Die Behandlung von Schlafstörungen spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine große Rolle. Eine effektive Beruhigung setzt ein enormes Potential an neuer Kraft frei, das vorher durch Anspannung und psychische Überreaktionen verbraucht wurde.
Stärkung
Die psychische und körperliche Erschöpfung ist ein Hauptsymptom des Burnout, daher ist die entsprechende Stärkung unabdingbar, auch um Kräfte für notwendige Veränderungen bereitzustellen. Die wiedergewonnenen Kräfte dürfen keinesfalls direkt wieder in das "Hamsterrad" investiert werden, das zum Burnout geführt hat.
Verhaltensmodifikation
Wenn sich im Verhalten des Betroffenen nichts ändert, wird schließlich auch der Effekt unverändert bleiben und die Krankheit wird mehr oder weniger unverändert fortschreiten. Um dies zu verhindern werden in Coaching-Sitzungen Konzepte für sinnvolle und machbare Veränderungen erarbeitet und diese dann unmittelbar und praxisnah umgesetzt.
Vor Beginn der eigentlichen Therapie des Burnout-Syndroms steht immer eine ganzheitlich orientierte Anamnese und Untersuchung, um die individuelle Ausprägung der Erkrankung zu erkennen und möglichst alle auslösenden Faktoren zu sammeln. Spezielle diagnostische Methoden wie die Energiemessung können zusätzlich wertvoll sein.
Akupunktur
Eine an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasste Akupunktur kann auch schon kurzfristig eine deutlich spürbare Beruhigung und Kräftigung bringen. Alle den Burnout begleitenden Beschwerden können mit Akupunktur behandelt, gebessert und oft auch gänzlich geheilt werden.
Laser-Akupunktur
Diese schmerzlose Form der Akupunktur wird bei Erschöpfungszuständen gerne und mit Erfolg angewendet. Sie wird auch bei Patienten eingesetzt, denen eine Nadelung zu unangenehm ist.
Chinesische Arzneimittel
Besonders um die Erschöpfung zu behandeln spielen chinesische Arzneimittel eine zentrale Rolle. Manche der Kräuter, Wurzeln und Blätter haben eine angenehm stärkende Wirkung, wieder andere wirken entspannend oder entzündungshemmend. Auch hier wird die Arzneimischung den jeweils vorliegenden Bedürfnissen angepasst.
Diätetik
Diätetische Ratschläge können hilfreich sein um die Ernährungsgewohnheiten und den Genussmittelkonsum anzupassen, wenn diese dem Burnout-Patienten nicht zuträglich sind.
Qigong
Heilgymnastische Übungen aus der Tradition des Qigong sind einfach zu vermitteln und können bei geringem Zeitaufwand sehr gut zur täglichen Erholung und Kräftigung beitragen
Coaching
Verhaltensmodifikationen spielen in der Therapie des Burnout oft eine zentrale Rolle. Hier werden Methoden und Techniken vermittelt, die es dem Patienten erlauben, in kurzer Zeit mit belastenden und stressigen Situationen besser fertig zu werden. Denk- und Handlungsmuster, die zur Entstehung des Burnout beigetragen haben, werden aufgedeckt und möglichst verändert.